Jeder Schuss muss exakt gleich aufgebaut werden. Und das 40 oder 60 Mal. Mann muss physisch und psychisch immer fit sein. Und wenn man das mal nicht ist, rächt sich das. Die mentale Kondition ist genauso wichtig wie die körperliche, vielleicht ist sie oft auch sogar wichtiger. Wenn man nicht bei der Sache ist oder aber auch zu sehr bei der Sache ist, kann das den Unterschied zu einer 9,9 oder 10,0 ausmachen.
Sportschießen sieht vielleicht einfach aus, ist es aber nicht. Konzentration, Körper- und Selbstbeherrschung, Disziplin, Kontrolle, Selbstbewusstsein, Spaß, das alles macht das Sportschießen aus. Und es gibt Höhen und Tiefen, vielleicht sind diese Schwankungen sogar stärker als bei anderen Sportarten. Und nach einem verpatzten Wettkampf muss man diesen analysieren, was ist falsch gelaufen, was kann man beim nächsten Mal besser machen, und sich mental wieder aufbauen, um beim nächsten Wettkampf das Vergangene zu vergessen, das Gelernte umzusetzen und aus seinen Fehlern zu lernen.
Meist gibt es dann neue Herausforderungen und so ist es ein langer Weg zu Perfektion. Damit jeder Schuss sitzt und damit jeder Schuss eine 10 wird. Wieder und wieder und wieder. Und dabei ist der größte Gegner immer die eigene Person. Aber das ist es, was diesen Sport ausmacht. An dieser Perfektion zu feilen, an dem perfekten Schuss, und diesen zu wiederholen, damit man vielleicht seine eigene persönliche Bestleistung überbietet oder vielleicht sogar 400 Ringe auf dem Ergebniszettel stehen. Das ist das Ziel, auf das wir alle hinarbeiten und was uns nach einem nicht so optimal gelaufenen Wettkampf weiter machen lässt. Das Streben nach dem perfekten Schuss im Einklang mit sich selbst.